Klettersteig zum Ettaler Mandl

  1. Einleitung

Das Ettaler Mandl ist ein toller Ausflugsberg, vor allem  wenn man antizyklisch gehen kann (also nicht am Wochenende oder in der Ferienzeit). Der Weg ist abwechslungsreich und führt durch traumhafte Waldstücke, enthält ein bisschen Abenteuer dank eines Klettersteigs ­, genug sportliche Herausforderung weil er recht steil ist, einen tollen Ausblick vom Mandl auf den Staffelsee, das Estergebirge, das Karwendel, das Wettersteingebirge sowie die Ammergauer Alpen – und am Ende (= Ausgangspunkt) sehr leckeren Kuchen zur Belohnung.

Klettersteig zum Eattaler Mandl
Klettersteig zum Eattaler Mandl
  1. Daten und Fakten
  • 8 km Auf- und Abstieg
  • Gehzeit: Aufstieg ca. 2h, Rückweg ca. 1,5 h
  • 700 hm
  • Letzte 15 Min Klettersteig (man benötigt keine Klettersteigausrüstung)
  • 1.000 kcal
  • Für:
    • Gipfelstürmer
    • Abenteurer
    • Sichbewegenwoller
    • Panoramasüchtige
  • Nicht geeignet für:
    • Kinderwagentäter
    • Höhenängstliche
Klettersteig zum Ettaler Mandl
Klettersteig zum Ettaler Mandl
  1. Kurzbeschreibung
  • In Ettal am Kloster vorbei und dann auf Seite des Klosters in Richtung Berge hoch einfach den Schildern folgen. Es geht, sobald man auf Höhe des Klosters ist, nur noch bergauf. Zunächst noch auf einem recht breiten Weg in den Wald rein – schaut man zurück, hat man hier noch mal einen schönen Blick auf das Kloster, was am Ende der Wanderung mit Kaffee und dem Kuchen auch die perfekte Belohnung für getane Arbeit verspricht.
  • Dann im Wald immer der Beschilderung folgen, der Weg wird peu a peu steiler und „schwieriger“, will heißen natürlicher und irgendwie auch reizvoller. Man läuft auf immer verwunscheneren Pfaden, während – bei mir zumindest – der Schweiß in Strömen fließt. Es ist steil, und es wird immer steiler – aber es ist auch sehr, sehr schön.
  • Der Weg ist super abwechslungsreich, von einem reinen Waldweg über einem Weg zwischen wilden Heidelbeeren hindurch zum nächsten Waldabschnitt bei dem man über riesige Wurzelgeflechte kraxelt, bis man am Fuße des Mandels ankommt.
  • Hier hält man sich rechts und kommt dann nach wenigen Metern zum Einstieg in den Klettersteig. Der kann gut auch ohne Ausrüstung bewältigt werden, wenn man trittsicher und nicht zu ängstlich ist. Es geht ein kurzes, recht steiles Stückl hoch, und bevor man endgültig das Gipfelkreuz erreicht noch mal eine mini Zwischenpassage entlang. Und es lohnt sich.
  • Oben angekommen bin ich ganz alleine – vermutlich aber nur, weil ich unter der Woche außerhalb der Ferienzeit unterwegs war! Und ich höre außer Kuhglocken NICHTS. Der Blick auf den Staffelsee ist traumhaft – und auch insgesamt hat man einen schönen Rundumblick auf Notkarspitze, Hohe Kisten, Krottenkopf, Hoher Fricken und natürlich das Zugspitzmassiv!
Klattersteig am Ettaler Mandl
Klattersteig am Ettaler Mandl
  1. Was habe ich dabei
  • Wanderschuhe
  • Snacks und etwas zu trinken
  • Trockene Kleidung für oben am Gipfel
  • Sonnencreme
  • Wanderstöcke

 

  1. Anfahrt
  • Adresse fürs Navi: Mandlweg, 82488 Ettal, Deutschland
  • Im Detail: Von München auf der A95 Richtung Garmisch. Vom Autobahnende nach Oberau auf der B2, dort Abzweig nach rechts Richtung Ettal. In Ettal vor dem Kloster rechts in den Mandlweg abbiegen, dort kostenpflichtiger Parkplatz – am nächsten dran ist P4
Panorama - Ausblick vom Ettaler Mandl
Panorama – Ausblick vom Ettaler Mandl
  1. Hilfreiche Tipps
  • Kleingeld für die Parkuhren an den Parkplätzen dabei haben – im Ort mag/kann eigentlich niemand wechseln
  • Man kann eine Klettersteigausrüstung mitnehmen und sie benutzen – geht aber auch gut ohne
  • Lieber unter der Woche – wenn es hier voll ist, ist man sehr viel Zeit mit „sich ausweichen“ und warten beschäftigt
  • Man kann die Wanderung noch vergrößern, indem man zum Soilasee weiter läuft oder zum Laber- von dort geht’s für die mit Knieproblemen auch mit einer Gondel runter und dann mit dem Bus zurück nach Ettal
Gipfelkreuz auf dem Eattaler Mandl
Gipfelkreuz auf dem Eattaler Mandl
  1. Meine Story
  • Es ist Juli – ich habe Frei und will endlich die Berge besteigen, die ich noch nicht kenne. Das Ettaler Mandl lockt mich aufgrund des Klettersteiges – ich mag es immer wenn es ein bisschen abenteuerlich ist und ich mit einem schönen Ausblick belohnt werde. Da ich die Möglichkeit habe unter der Woche zu gehen hoffe ich dass die Tatsache, dass ich erst recht spät in die Puschen komme nicht so wild ist. Am Wochenende soll es recht voll sein…
  • Die Anfahrt ist extrem entspannt und ich komme gegen 10:30 in Ettal an. Ich habe leider kein Kleingeld dabei und niemand kann wechseln, aber ein Einheimischer beruhigt mich mit der Info, dass er schon ewig keine Politesse mehr gesehen hat. Ich will das jetzt niemandem als Tipp mit auf den Weg geben, aber da auch sonst niemand mein Geld wechseln kann lasse ich es drauf ankommen und hoffe dass die Politesse sich nicht ausgerechnet heute aussucht, um zurück zu kommen 🙂
  • Ich parke auf P2 – das kann man besser machen – näher dran am Start des Weges ist P4 – aber hei, ich bin ja zum Laufen her gekommen… ich laufe also quasi auf dem Weg zurück am Kloster vorbei und biege dann links ab in den Weg der recht gut beschildert ist. Auf dem Weg zum Wald lässt man das Kloster links liegen – ich kann mich nicht entscheiden von wo es am schönsten aussieht und schieße sicherlich 20 Fotos – alle 2 Schritte ein neues 🙂
Blick zurück - das Kloster Ettal
Blick zurück – das Kloster Ettal
  • Im Wald bleibt der Weg zunächst recht breit und ist vermutlich noch für Forstwirtschaftszeuge befahrbar. Die Steigung ist direkt von Anfang an recht ordentlich und schon nach kürzester Zeit läuft mir der Schweiß den Rücken runter. Der Waldweg wird zu Beginn noch von einem schönen Bach flankiert, den man aber irgendwann verlassen muss.
  • Beim nächsten Schild ändert der Weg seine Beschaffenheit – er ist jetzt eindeutig nur noch für Fußgänger und geht noch etwas steiler durch Gebüsch und wilde Heidelbeeren weiter bergauf. Rechterhand passiert man irgendwann eine Hütte die leider nicht öffentlich ist und leider keine Gastro beinhaltet – schade, man hat einen tollen Blick ins Tal von hier und kann sicherlich gut in der Sonne sitzen – das könnte also auch ein schöner Platz für eine Mini-Rast sein. Die Rast muss ich leider auslassen, da ich kurz zuvor eine Familie überholt habe und den Abstand nicht kleiner werden lassen will – ich genieße es schlicht das Gefühl zu haben alleine zu sein und bin daher heute nicht besonders gesellig.
Waldweg - Wanderung zum Eattaler Mandl
Waldweg – Wanderung zum Eattaler Mandl
  • Der Weg schlängelt sich weiter den Berg hoch und nach kurzer Zeit komme ich wieder in ein Waldstück – diesmal wird der Weg noch „wilder“ und steiler – ich steige über knarzige Wurzelgeflechte und fühle mich ein wenig an Ronja Räubertochter und die Wurzelgnome erinnert.
  • Dieses Waldstück hat es in sich und zieht sich fast ein wenig – irgendwann nach insgesamt 1,5 h kommt man zu einem Wegweiser, der mir anbietet weiter hoch zu gehen oder Richtung Laber und Soilasee abzubiegen – da ich heute nicht die große Runde machen will, bleibe ich bei dem Ziel Mandl und halte mich daher aufwärts
  • Als ich schließlich kurz darauf aus dem Wald komme, stehe ich vor dem Mandl und bin kurz ratlos, wo lang – der Weg geht nach rechts, aber direkt am Mandl geht es auch links weg – ich schätze hier entlang kann man nach erfolgreicher Besteigung Richtung Laber abkürzen.
Wanderung zum Ettaler Mandl
Wanderung zum Ettaler Mandl
  • Ich sehe rechts Kletterer und schließe daraus, dass hier auch der Einstieg zum Klettersteig liegen muss. Als ich ankomme klettert gerade eine Familie mit ihren Kids wieder runter – die Kids sind vorbildlich mit Klettersteig Set gesichert, die Eltern sind so unterwegs.
  • Das entspricht auch meiner Einschätzung – man kann das sehr gut klettern wenn man gutes Schuhwerk, keine Angst und Spaß am Klettern hat. Ich mache mich an den Aufstieg und 15 Minuten später bin ich am Gipfel – alleine. Juhu – und kann die Aussicht genießen!
Ich - sehr glücklich Oben zu sein
Ich – sehr glücklich Oben zu sein
  • Nach einer kleinen Rast inkl. essen und trinken mache ich mich an den Abstieg
  • Ich stelle mich da ja immer deutlich dusseliger als beim Aufstieg an, aber trotzdem ist das Stück nach 10-15 min geschafft. Unten am Klettersteig treffe ich wieder auf die Familie vom Hinweg. Die Tochter ist auf dem Weg hoch, die Eltern warten unten da sie doch zu viel Respekt vor der Kletterei haben.
  • Dann geht es wieder abwärts. Auf dem Weg runter bin ich extrem dankbar über meine Stöcke – dran denken sie etwas länger einzustellen! Ich kann mich damit stabilisieren und meine Knie auch etwas entlasten. Leider knicke ich ziemlich genau in der Hälfte dämlich mit meinem Fuß um (dessen Bänder leider eh schon dank eines Kletterunfalls gedehnt sind) und ich sehe kurz Sternchen… Daher bleibe ich beim zügigen Abstieg, anstatt, wie wie es geübte Bergläufer tun – den Weg runter zu rennen. Dabei begleitet mich Bruno Mars mit „uptown Funk“ – im Takt des Songs klacken meine Wanderstöcke auf den Boden
Auf der Suche nach einem Glücksbringer am Ettaler Mandl
Auf der Suche nach einem Glücksbringer am Ettaler Mandl
  • Zurück in Ettal gehe ich in den Innenhof des Klosters – dort gibt es ein kleines Kaffee mit Selbstbedienung und wirklich ganz großartigem Kuchen – und den habe ich mir jetzt auch verdient. Ich treffe die Familie hier später wieder – sie sind noch bis zum Laber gelaufen um dann von dort mit der Gondel runter zu fahren, da die Mutter Probleme mit den Knien hat und daher versucht „runter Wege“ zu vermeiden – von unten sind sie dann mit dem Bus zurück – da sie ca. die 1,5h später unten ankommen, die man bis rüber läuft scheint es zeitlich sehr gut machbar zu sein – und wer noch Energie und keine Knie Probleme hat, kann ja auf die gondle Fahrt verzichten 🙂
  • Ich will auf jeden Fall noch mal wieder kommen und die große Runde machen!
Das Kloster Ettal
Das Kloster Ettal

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